Der Evangelische Verein in Bad Cannstatt: Eine Tradition der Hilfe vor Ort
Ein gutes Team
Der Evangelische Verein in Bad Cannstatt: Eine Tradition der Hilfe vor Ort
Der Evangelische Verein in Bad Cannstatt wurzelt in einer christlich-sozialen Gesinnung und hat eine lange Geschichte, die eng mit der Entwicklung von Bad Cannstatt verbunden ist. Die Tätigkeit des Vereins war von Anfang an darauf ausgerichtet, vor Ort Hilfe zu leisten.
Der Verein setzt sich in Bad Cannstatt für hilfsbedürftige Menschen ein und betreibt Häuser, die unauffällig in die Umgebung integriert sind, um älteren Menschen ein vertrautes Umfeld zu bieten.
Durch die Zusammenarbeit mit staatlichen und kirchlichen Institutionen, einschließlich des Diakonischen Werkes der Evangelischen Landeskirche Württemberg, strebt der Verein nach Unabhängigkeit, um seine unternehmerische Handlungsfähigkeit zu bewahren.
Freiwillige Mitarbeiter*innen, Mitglieder und Spender*innen ermöglichen es dem Verein, ein breites Spektrum an Leistungen anzubieten, ohne auf Gewinn ausgerichtet zu sein, sondern im Sinne der Gemeinnützigkeit zu handeln. Finanzielle Überschüsse kommen den Einrichtungen, Bewohner*innen und Mieter*innen zugute.
Das Ziel des Vereins ist es, jedem Einzelnen ein Zuhause zu bieten, in dem er sich wohl und geborgen fühlt. Neben gepflegten Häusern gehören dazu herzliche Beziehungen, qualifizierte Pflege, kulturelle und Freizeitangebote, eine vielfältige Küche sowie fürsorgliche Menschen.
Im Fokus des Engagements steht der Mensch, dessen Wohl durch flexible Betreuung und Fürsorge unterstützt wird. Der Verein verbindet diakonische Werte mit zeitgemäßem wirtschaftlichem Handeln und ist auf Spenden, ehrenamtliche Hilfe und Mitgliedschaften angewiesen, um seinen gesellschaftlichen Auftrag zu erfüllen.
Interessierte können den Evangelischen Verein durch Mitgliedschaft, Spenden oder ehrenamtliche Mitarbeit unterstützen. Jeder Beitrag ist willkommen, um die Mission des Vereins fortzuführen.
Geschichte
Die Geschichte des Evangelischen Vereins seit 1874
2024 feiern wir unser 150-jähriges Bestehen – ein Anlass, die traditionsreiche Geschichte des Vereins näher zu betrachten.
Gründung des Evangelischen Vereins
Am 27. November 1874 trafen sich auf Anregung des späteren Stadtpfarrers Christian Härle einige Bad Cannstatter im Hotel Wilhelmsbau. Sie gründeten den Evangelischen Verein, um die soziale Not vor Ort zu lindern. Alle freiwilligen Einrichtungen der damaligen Inneren Mission sollten zusammenarbeiten, um soziale Missstände wirksam zu beheben.
Die Gründung dieser sozialen Einrichtung stand im Zeichen der wirtschaftlichen und sozialen Not. Viele Menschen hatten durch die Industrialisierung ihren Halt verloren und sollten im Haus des Evangelischen Vereins Zuflucht finden.
Das Vereinshaus entstand 1877/78 auf einem von der Stadtverwaltung unentgeltlich zur Verfügung gestellten Grundstück. Damit konnte der Verein in verschiedenen Bereichen des kirchlichen und diakonischen Lebens tätig werden. So entstanden ein Kleinkinderhort, ein Jugend- und ein Fabrikarbeiterinnenheim sowie eine Krankenpflegestation. Der Saal diente verschiedenen Gruppen als Treffpunkt, etwa dem „Jünglingsverein“, der „Männergesellschaft“ und der „Jungfrauenmission“.
Der Evangelische Verein erhielt Unterstützung nicht nur von wohlhabenden Bürgern aus Cannstatt, sondern auch von reichen Fabrikant*innen und sogar von Königin Charlotte, die jährlich spendete.
Um 1900 – das „Fromme Dreieck“ entsteht
Zu Beginn des 20. Jahrhunderts erlebte der Verein eine Blütezeit. 1909 gehörten alle Gebäude zwischen Schmidener-, Hofener- und Kranstraße zum Evangelischen Verein. Diese Gebäudeformation nannte man in Cannstatt „Das Fromme Dreieck“.
Den Ersten Weltkrieg überstand der Verein weitgehend unbeschadet. Der Schwerpunkt seiner Arbeit lag weiterhin in der Unterstützung Bedürftiger, etwa durch Mittagskost für Minderbemittelte. Es entstanden ein Arbeitslosentagheim und ein neues Töchterheim, das sich um erwerbstätige junge Mädchen und Auszubildende kümmerte. Kindergärten und bestehende Projekte aus der Vorkriegszeit wurden weiter betrieben.
Die finanzielle Lage des Vereins wurde jedoch zunehmend schwieriger, während die Spendengelder abnahmen. Daher musste er sich auf Kernaufgaben wie die Betreuung von Arbeitslosen, Älteren und Wohnungslosen beschränken.
1933: Seit dieser Zeit ein „e.V.“
Ab 1933 rückte die Fürsorge für Alte, Vereinsamte und Angehörige des verarmten Mittelstands in den Vordergrund. Finanzielle und personelle Mittel wurden knapp. Zudem stand die nationalsozialistische Regierung dem kirchlichen Werk feindlich gegenüber. Einige Arbeitsbereiche mussten aufgelöst werden. Seit 1933 trägt der Evangelische Verein das e.V. im Namen.
1945: Neustart mit dem ersten Altenheim
Ende des Zweiten Weltkrieges lagen fast alle Immobilien des Vereins in Schutt und Asche. Was noch stand, wurde zunächst von den Besatzungsmächten beschlagnahmt. Dennoch entstand 1945 das erste Altenheim des Vereins im Gebäude des ehemaligen „Töchterheims“.
Nach und nach übernahmen städtische und staatliche Institutionen die ehemaligen Aufgabengebiete des Evangelischen Vereins. So konzentrierte sich die Arbeit immer stärker auf die Altenpflege und Altenwohnheime.
Die 50er- und 60er-Jahre
In den 50er- und 60er-Jahren gab der Verein seinen bisherigen Grundbesitz an die Stadt Stuttgart zurück. Im Austausch erwarb er das Gelände einer ehemaligen Blechdosenfabrik in der Brunnenstraße 57 im Erbbaurecht.
1961 bot sich die Gelegenheit, einen Hotelneubau in der Wilhelmstraße zu erwerben und in ein Altenwohnheim umzubauen.
Es geht voran
1970 wurde das Gebäude in der Brunnenstraße eingeweiht. Nach und nach kamen die Gebäude in der Überkinger Straße und Nauheimer Straße sowie das ehemalige Stadtmühlengelände hinzu.
1983 eröffnete unser Haus in der Nauheimer Straße, 1999 dasjenige in der Stadtmühle. Diese Gebäude wurden mit seniorengerechten Wohnungen zu Betreuten Wohnanlagen ausgebaut. Im Laufe der Jahre wurden regelmäßig Renovierungen und kleinere Umbauten vorgenommen.
Die Überkinger Straße 42 und die Brunnenstraße 57 wurden inzwischen aufwendig saniert und umgebaut. Seit der Neueröffnung im Jahr 2011 bieten wir Pflege und Betreutes Wohnen nicht nur in qualitativ hochwertigem Stil, sondern auch in modernem Ambiente an.
2024: 150 Jahre „Mittendrin – und nah am Nächsten“
Dieses Jahr feiern wir unser 150-jähriges Bestehen. Das Festjahr steht unter dem Motto „Mittendrin – und nah am Nächsten“. Der Festakt eröffnete eine bunte Veranstaltungsreihe für verschiedene Zielgruppen. Zu den Höhepunkten zählen das große Sommerfest im Juli, ein Ehrenamts- und Helferfest, ein Mitarbeiterfest, eine Stadtführung und ein Theaterstück des Improtheaters Stuttgart mit dem Titel „Über das Vergessen“.
BEWOHNERBEIRAT
Der Bewohnerbeirat
Die Bewohner*innen des Pflegeheims in der Brunnenstraße 57 wählen den Beirat alle zwei Jahre. Mitglieder können sowohl Bewohner*innen als auch Angehörige und Vertrauenspersonen sein.
Der Bewohnerbeirate hat folgende Aufgaben:
- Der Beirat vertritt die Interessen der Heimbewohner*innen.
- Er vermittelt zwischen Einrichtungsleitung und Bewohner*innen.
- Er nimmt Anregungen und Beschwerden entgegen und bespricht diese mit den Verantwortlichen im Heim.
- Er fördert die Eingliederung der Bewohner*innen.
- Er wirkt bei Entscheidungen mit, die Bewohner*innen und Einrichtung betreffen.
Der Bewohnerbeirat hat immer ein offenes Ohr und kümmert sich gerne um die Anliegen der Bewohner*innen. Der aktuelle Bewohnerbeirat – gewählt für den Zeitraum 2024 bis 2026 – besteht aus den folgenden Mitgliedern:
Karin Wecker I 1. Vorsitzende
Telefon: 0711 55341-3406
Birgit Rothfuß I 2. Vorsitzende
Telefon: 0711 56209-7
Gerd Baumeister I Schriftführer
Telefon: 0157 76030661
Doris Simmler
Telefon: 0711 53343-7
Helga Köngeter
Unser Förderverein
Wer wir sind!
Der Förderverein Evangelischer Verein Stuttgart-Bad Cannstatt e.V., gegründet 2019, verfolgt ausschließlich gemeinnützige Ziele. Wir unterstützen die Bewohner*innen des Alten- und Pflegeheims, des Betreuten Wohnens und alle Einrichtungen des Evangelischen Vereins in Bad Cannstatt. Als Ergänzung zum Evangelischen Verein – Verein für diakonische Arbeit e.V. setzen wir uns ein für:
- die Verbesserung der Lebensqualität der Bewohner*innen
- individuelle Betreuung, Aktivierung und Förderung
- Integration der Bewohner*innen in das gesellschaftliche Leben der Gemeinde
- Finanzierung einzelner Projekte
- und vieles mehr
Wir brauchen Ihre Hilfe!
Mitgliedsbeiträge und Spenden ermöglichen uns, das Haus und seine Bewohner*innen zu unterstützen. Wir suchen auch ehrenamtliche Helfer*innen, die sich im Haus engagieren, etwa durch Besuchsdienste, Begleitung, Hol- und Bringdienste oder Mithilfe in der Cafeteria.
Bei Fragen, Interesse an einer Mitgliedschaft oder Spendenwünschen wenden Sie sich bitte an den 1. Vorsitzenden Herrn Gerd Baumeister (Tel. 0157 760 306 61) oder die stellvertretende Vorsitzende Frau Birgit Rothfuß (Tel. 0711 56 20 97).
Förderverein Evangelischer Verein, Stuttgart-Bad Cannstatt e.V.
Brunnenstraße 57
70372 Stuttgart
FoerdervereinEV-BadCannstatt@web.de
Spendenkonto:
IBAN: DE28 6009 0100 0649 2650 09
BIC: VOBADESS